Lynch-Syndrom: Genetisches Risiko für Darmkrebs verstehen

Lynch-Syndrom: Genetisches Risiko für Darmkrebs verstehen

Das Lynch-Syndrom ist eine genetische Erkrankung, an der ich selbst erkrankt bin. Ich bekam bereits im Alter von 22 Jahren Darmkrebs. Ein Alter bei dem trotz aller Symptome wie sie im Lehrbuch stehen, selbst meine Ärzte zunächst nicht auf die Diagnose Darmkrebs gekommen sind. Zu meiner Geschichte erzähle ich dir unten im Artikel mehr.  

Das Lynch-Syndrom ist eine genetische Erkrankung, die das Risiko für bestimmte Krebsarten, vor allem Darmkrebs, erhöht. Der Grund dafür ist eine Mutation in den sogenannten DNA-Mismatch-Reparaturgenen. Diese Gene haben normalerweise die wichtige Aufgabe, Schäden in der DNA zu reparieren. Wenn das beim Lynch-Syndrom nicht mehr richtig funktioniert, können sich Krebszellen leichter entwickeln.

Heute weiß man, dass das Lynchsyndrom für 3-5% aller Darmkrebsfälle verantwortlich ist. Neben Darmkrebs können auch andere Krebsarten wie Gebärmutter-, Magen- oder Eierstockkrebs, sowie einige andere Krebserkrankungen häufiger auftreten.

Man erkrankt nicht automatisch an Krebs!  

Es gibt immer wieder Menschen, die ebenfalls an diesem Gendefekt erkrankt sind und noch nie eine Krebserkrankung hatten.

Hinzu kommt, dass je nachdem welche der vier bekannten Gene (MLH1-, MSH2-, MSH6- oder PMS2) den Defekt aufweisen, das Krebsrisiko sehr unterschiedlich sein kann. Bei einem Defekt im MSH2-Gen, an dem auch ich erkrankt bin, ist das Risiko zum Beispiel um ein Vielfaches höher, als bei deinem Defekt im PMS2-Gen.

Eine gute Übersicht über die Krebsrisiken der einzelnen Organe findest du auf der Seite des Uniklinikum Dresden.

Daher ist es sinnvoll zu wissen, auf welchem Gen der Defekt vorliegt. Denn auch die Vorsorgeempfehlungen ändern sich entsprechend.

Auch gibt es einige Möglichkeiten, aktiv zu handeln und dem Körper dabei zu helfen gesund zu bleiben – und genau darum geht es mir in diesem Blog und bei meiner Arbeit. 😊

Meine persönliche Geschichte mit dem Lynch-Syndrom

Ich kenne das Lynch-Syndrom (früher HNPCC) aus eigener Erfahrung – und ja, es war eine Achterbahnfahrt!

Mit 22 Jahren bekam ich die Diagnose Darmkrebs. Ein Moment, den ich nie vergessen werde. Ich saß auf dem Krankenhausbett und meine Mutter kam traurig zusammen mit dem Arzt rein, der mir dann erklärte, dass meine Darmbeschwerden von einer Darmkrebserkrankung kommen.

Damals war ich geschockt und habe geweint, aber ich habe in der Zeit auch etwas sehr Wichtiges gelernt: Nicht aufgeben, sondern nach vorne schauen. 💪

Nach einer mehrstündigen Operation, bei der ich ca. 40cm Darm (Teile vom Dünn- und Dickdarm) und 21 Lymphknoten verlor, kam nach einigen Tagen die erlösende Nachricht, dass keine Lymphknoten betroffen sind. Der Hühnereigroße bösartige Tumor hatte also nicht gestreut. Puhh..

Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt, mit einer 15cm großen getackerten Wunde und 8kg weniger auf den Rippen, wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Begleitet mit den Worten „ernähren Sie sich gesund und Darmschonend“, ohne mir zu erklären, was das eigentlich bedeutet.

Doch dieser Satz war auch ein Startschuss für etwas Neues. Ich begann, mich intensiv mit meiner Gesundheit zu beschäftigen und aktiv zu werden – vor allem bei meiner Ernährung und meinem Lebensstil.

Ca. 6 Monate später erfuhr ich, dass ich das Lynch-Syndrom (früher auch HNPCC genannt) habe. Endlich wusste ich, warum ich schon mit 22 Jahren an Darmkrebs erkrankt bin. Eine Krankheit die sonst eigentlich eher Ältere trifft.

Natürlich hatte ich viele Ängste: „Kommt der Krebs zurück? Werde ich jemals 30 Jahre alt? Sind meine Eltern ebenfalls erkrankt? Was bedeutet das für meine Familienplanung?“

Heute, 18 Jahre später, bin ich immer noch krebsfrei und viel entspannter. Klar, das Lynch-Syndrom begleitet mich weiterhin, aber ich weiß, dass ich durch regelmäßige Vorsorge und gesunde Entscheidungen viel für mich tun kann. Und du kannst das auch! 😊 Gerne unterstütze ich dich auf deinen Weg in eine gesündere Zukunft. Schau in mein Angebot oder schreibe mir direkt eine E-Mail an: kontakt@yvonnesfoodscheck.de

Warum es wichtig ist, das Lynch-Syndrom zu erkennen

Vielleicht fühlst du dich von einer solchen Diagnose erstmal überrollt – das ist völlig normal. Aber das Lynch-Syndrom ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken! Ganz im Gegenteil: Wenn du Bescheid weißt, kannst du viel dafür tun, dein Risiko zu minimieren. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil unterstützen dich dabei gesund zu bleiben.

Ich möchte dir mit diesem Artikel Mut machen, den ersten Schritt zu gehen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder dein Leben komplett umzukrempeln, sondern kleine, nachhaltige Veränderungen zu machen. Du bist nicht allein!

Wie wird Lynch-Syndrom festgestellt?

Vielleicht fragst du dich: „Woran merke ich, ob ich das Lynch-Syndrom habe?“ Die Antwort ist – und das ist manchmal etwas knifflig – es gibt in der Regel keine spezifischen Symptome. Das Lynch-Syndrom ist kein Zustand, den du direkt spürst, sondern eine genetische Erkrankung, die erst durch eine genetische Untersuchung festgestellt werden kann.

Gibt es typische Anzeichen?

Ganz ehrlich: Meistens zeigt das Lynch-Syndrom erst seine Auswirkungen, wenn es schon zu spät ist – und genau das macht Vorsorge so wichtig! Wenn du in jungen Jahren (also unter 50) an Darmkrebs oder bestimmten anderen Krebsarten erkrankst, könnte ein genetischer Test Hinweise auf das Lynch-Syndrom geben. Auch wenn es in deiner Familie gehäuft Fälle von Darmkrebs, Gebärmutterkrebs oder anderen Krebsarten gibt, solltest du hellhörig werden und das Thema beim Arzt ansprechen. Klassische „Symptome“ gibt es jedoch nicht.

Die genetische Untersuchung

Der wichtigste Schritt ist eine genetische Untersuchung, bei dem geprüft wird, ob eine Mutation in den relevanten DNA-Mismatch-Reparaturgenen vorliegt. Klingt erst mal kompliziert, oder? Aber keine Sorge, das läuft sehr unkompliziert ab:

  1. Familiengeschichte checken: Gibt es in deiner Familie viele Krebsfälle? Das kann ein erster Hinweis sein.
  2. In jungen Jahren an Krebs erkrankt: Bist du selbst in sehr (unüblich) jungen Jahren an einer bestimmten Krebserkrankung erkrankt, kann eine Testung sinnvoll sein.
  3. Arztgespräch: Dein Hausarzt überweist dich bei einem Verdacht zu einer humangenetischen Beratung. Dort wird deine Familiengeschichte und auch deine Krankengeschichte umfangreich besprochen.
  4. Genetische Untersuchung: Hier wird über dein Blut analysiert, ob die typischen Mutationen vorliegen. Die Blutabnahme erfolgt in der Regel bei der Humangenetik.

Falls der Test positiv ausfällt, bedeutet das nicht, dass du zwangsläufig an Krebs erkrankst. Es heißt nur, dass du regelmäßig auf dich achten solltest – mit Vorsorgeuntersuchungen und einem gesunden Lebensstil.

Meine Erfahrung mit der Gendiagnostik

Als bei mir das Lynch-Syndrom diagnostiziert wurde, war ich zuerst unsicher: „Was heißt das jetzt für mich? Brauche ich diesen Test überhaupt?“ Doch ich habe schnell gemerkt, wie wichtig es ist, Bescheid zu wissen. Der Gentest war einfach und hat mir die Möglichkeit gegeben, endlich Klarheit zu bekommen. Und mit dieser Klarheit konnte ich anfangen, aktiv etwas für meine Gesundheit zu tun.

Warum Krebsvorsorge so wichtig ist

Das Lynch-Syndrom zu kennen, ist ein Geschenk – auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht nicht so anfühlt. Warum? Weil du durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine angepasste Lebensweise das Risiko für eine Krebserkrankung reduzieren kannst. Bei einer regelmäßigen Darmspiegelung werden zum Beispiel bereits Vorstufen erkannt, bevor sie bösartig werden.

Es geht darum, nicht zu warten, bis es zu spät ist, sondern rechtzeitig ins Handeln zu kommen.

Also, wenn du denkst, dass das Thema dich oder deine Familie betreffen könnte, sprich mit deinem Arzt darüber. Es ist ein kleiner Schritt, der dir langfristig viel Sicherheit geben kann – und das beruhigt ungemein. 😊

Gerne unterstütze ich dich auf deinen Weg in eine gesündere Zukunft. Schau in mein Angebot oder schreibe mir direkt eine E-Mail an: kontakt@yvonnesfoodscheck.de